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persönlicher Kommentar

BBV-Präsident Felßner, "Esst Fleisch für den Klimaschutz"

„Es ist eine Mär, dass Viehhaltung schlecht für das Klima ist“. Mit dieser Aussage widerspricht der Bayerische Bauernverbandspräsident Günther Felßner der Expertise hochrangiger Klimawissenschaftler. Mit den Worten, „Esst Fleisch für den Klimaschutz“, disqualifiziert er sich endgültig als glaubwürdiger Verbandsvertreter und entlarvt sich als hemmungsloser Lobbyist auf Kosten der nachfolgenden Generationen. Denn Fakten für seine Ansichten bleibt er schuldig.

Tatsächlich ist die Landwirtschaft in Deutschland mit einem Anteil von ca. 7% ein durchaus bedeutender Emittent von Treibhausgasen. Hierbei hat die Viehhaltung mit ihren besonders klimaschädlichen Methan- und Lachgasemissionen einen großen Anteil. So erzeugt die Herstellung von 1 kg Rindfleisch ca. 13,3 kg und von 1 kg Schweinefleisch ca. 3,3 kg CO2-Äquivalente. Ein Rind erzeugt übers Jahr gerechnet mit ca. 2 Tonnen an CO2-Äquivalenten so viel Klimagase, wie ein benzinbetriebener Mittelklasse-PKW.

Der Masse nach beträgt heute der Anteil von Nutzvieh weltweit ca. 60% der Säuger. Dadurch werden ca. 80 % der landwirtschaftlichen Fläche direkt und indirekt für die Fleischindustrie benötigt. Schließlich müssen einem Rind ca. 7 kcal und einem Schwein ca. 3 kcal an Nahrung zugeführt werden, um Fleisch mit einem Nährwert von 1 kcal zu erhalten. Damit hat die Landwirtschaft nicht nur einen großen Anteil an der Entwaldung, sondern ist auch verantwortlich für ca. 70% der Wasserentnahmen. Futterpflanzen basieren zudem oft auf Gentechnik und belasten unsere Umwelt durch den Einsatz von Pflanzenschutzgiften.

In Maßen ist Gülle und Mist grundsätzlich ein gutes Düngemittel und der Einsatz von diesem würde auch der Kreislaufwirtschaft entsprechen. Durch die Massentierhaltung und die Mengen an zugekauften Futtermitteln, entsteht jedoch mehr Gülle wie die landwirtschaftlichen Flächen verkraften können. Vielfach ist das Ausbringen der Gülle auf den Wiesen, Felden und Äckern daher eher ein Entsorgen als ein Düngen, was zu hohen Nitratbelastungen im Grundwasser führt. In Gülle findet sich häufig auch ein Cocktail von Medikamenten-Rückständen, die ihrerseits schädlich für die Böden und über die Nahrungskette auch für unsere Gesundheit sind. Zudem entsteht bei der Zersetzung von Gülle und Mist weiteres klimaschädliches Methan und Lachgas.

Eine fleischarme Ernährung schützt daher nicht nur das Klima, sie verringert auch den Flächenverbrauch in der Landwirtschaft und schützt unser Wasser und damit auch unsere Gesundheit.
Bezüglich dem Thema Gesundheit zitiere ich den Arzt Dr. Eckart v. Hirschhausen, „Weniger Fleisch essen ist ein echter Verzicht, der Verzicht auf Herzinfarkt und Schlaganfall“.

Einzig Felßner´s Aussage zum Flächenverbrauch kann man zustimmen. In unserer Region ist die Vernichtung von ca. 1,5 Mio. Quadratmeter wertvollen, fruchtbaren Gäuboden durch den Bau eines BMW-Werks geplant. Die Aussicht auf Einfluss, Einnahmen und Arbeitsplätze scheinen Politikern sämtliche Skrupel vor solchen irrsinnigen Maßnahmen zu nehmen.

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