Pressemitteilung
ÖDP gegen weitere Donaubrücke in Deggendorf!
Projekt ist gegen die Zukunft der jungen und nachfolgenden Generationen gerichtet!
Die Stadt Deggendorf plant den Bau einer weiteren Brücke für den Kraftfahrzeugverkehr über die Donau. Mit dieser Brücke möchte man den Ortsteil Fischerdorf entlasten. Hierzu hat die Stadt eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, die in dieser Woche vorgestellt wurde. Demnach kostet die Trasse, die direkt neben der Autobahnbrücke verlaufen soll, 75 Mio. Euro. Gegenüber den ersten Schätzungen entspricht diese Summe bereits einer Kostensteigerung von 50%. Tatsächlich sind wohl Baukosten um die 100 Mio. € zu erwarten. Davon muss die kleine Stadt Deggendorf 20 % selber tragen, also bis zu 20 Mio. €. Der Stadtrat hat dennoch die EU-weite Ausschreibung der Planungsleistungen beschlossen.
Die ÖDP sieht in diesem Projekt zum einen den Größenwahn der Stadt Deggendorf. Denn mit dieser Brücke würden im Stadtgebiet Deggendorf fünf Brücken die Donau queren. Diese Brückendichte erscheint rekordverdächtig. Zum anderen ist dieses Projekt gegen die Zukunft der jungen und nachfolgenden Generationen gerichtet.
Beim Kampf gegen die Klimakrise wird nach wie vor keine Trendwende erreicht. Wenn wir so weitermachen wie aktuell, steuern wir auf eine Klimaerwärmung von ca. 3,0°C zum Ende des Jahrhunderts zu. Und das mit katastrophalen Auswirkungen für das Leben auf diesem Planeten. Alleine der Bau dieser Brücke verschlingt mit den Hauptbaustoffen Beton und Stahl erhebliche Massen „Grauer Energie“ und erzeugt große Mengen klimaschädlicher Gase. Insbesondere der Sektor Verkehr, der in Deutschland ca. 20 % Anteil an den klimaschädlichen Emissionen hat, verfehlt nach wie vor die gesetzten Reduktionsziele. Auch die Umstellung auf Elektroantriebe ist nicht die alleinige Lösung. Denn Probleme wie Lärm, Reifenabrieb, Verkehrsüberlastung, etc. löst dieser Antrieb nicht. Auch müssen wir erkennen, dass die Umstellung auf „Grünen Strom“ ein Kraftakt bedeutet, und nur gelingen kann, wenn Energie im großen Umfang eingespart wird.
Es ist daher aus vielen Gründen geboten, den motorisierten Individualverkehr deutlich zu reduzieren. Die geplante weitere Brücke wirkt diesem jedoch entgegen. Die ÖDP fordert daher die Möglichkeiten von alternativer Mobilität, wie den Ausbau des ÖPNV und der Fahrradinfrastruktur im Landkreis zu untersuchen. Bisher gehört der Landkreis Deggendorf bei diesen Punkten zu den Schlusslichtern in Bayern. Ein Potential wäre hier somit vorhanden und mit einem Budget von 20 Mio. Euro ließe sich beim ÖPNV und dem Radwegenetz einiges erreichen.
Und ein weiterer Vorteil sollte angesprochen werden, wenn die Brücke nicht gebaut wird. Der beliebte Spielplatz bei den Deichgärten und die beliebte Strandbar bleiben erhalten.